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MAG-Schweißen

by test01 August 17, 2020

Das MAG-Schweißen gehört zur Gruppe der gasgeschützten Metall-Lichtbogenschweißverfahren, bei denen eine Drahtelektrode unter Schutzgas abgeschmolzen wird, und ist besonders in der industriellen Fertigung zum Fügen metallischer Werkstoffe verbreitet.

Beim MAG-Schweißen wird die dauerhafte Verbindung von Metallen unter Anwendung von starker Wärme und Schweißhilfsstoffen erreicht. Den Wärmeeintrag für das Schmelzschweißverfahren bewirkt ein elektrischer Lichtbogen. Die eingesetzte Drahtelektrode fließt als Schweißzusatz mit dem aufgeschmolzenen Grundmaterial zusammen und trägt zur Bildung der Schweißnaht bei. Das Verfahren zeichnet sich eine durch eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Möglichkeit zur Automatisierung aus. Es ist daher besonders für industrielle Anwendungen geeignet.

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Technische Grundlagen zum MAG-Schweißen

Das MAG-Schweißen wird durch die Norm EN ISO 4063 (Prozess 135) beschrieben und ist nach dem eingesetzten aktiven Schutzgas benannt (Metall-Aktivgasschweißen). Weiterhin zählt das MAG-Schweißen zur Gruppe des Schutzgasschweißens, deren Verfahren durch den Einsatz von Schutzgasen zur Vermeidung ungewollter chemischer Reaktionen gekennzeichnet sind:

  • Metallschutzgasschweißen (MSG)
  • Wolframinertgasschweißen (WIG/TIG)
  • Orbitalschweißen
  • Plasmaschweißen
Schutzgasschweißen bei der Firma Stahlbau Mayr Heiz- und Energietechnik
Schutzgasschweißen bei der Firma Stahlbau Mayr Heiz- und Energietechnik

Dabei gehört MAG-Schweißen der Untergruppe des Metallschutzgasschweißens an. Von den übrigen Schutzgasverfahren grenzen sich die beiden Verfahrensvarianten durch den Einsatz abschmelzender Elektroden ab. Bei identischem Verfahrensablauf stellt das eingesetzte Schutzgas das hauptsächliche Unterscheidungsmerkmal dar.

  • Metall-Aktivgasschweißen (MAG)
  • Metall-Inertgasschweißen (MIG)

Bei diesen Schweißverfahren wird eine kontinuierlich zugeführte Drahtelektrode kurz vor dem Austritt aus dem Brenner mit Strom versorgt. Dadurch kann ein Lichtbogen zwischen dem Elektrodenende und dem Werkstück brennen. Gleichzeitig strömt das Schutzgas aus der Schutzgasdüse aus, die die Elektrode konzentrisch umgibt.

MAG Schweißen Funktionsweise
MAG Schweißen Funktionsweise

Dieses Gas schützt die Schmelze und den Lichtbogen vor Oxidation mit dem Sauerstoff aus der Atmosphäre und verhindert auf diese Weise eine Schwächung der Schweißnaht. Beim Einsatz von inerten Gasen (MIG-Schweißen) wird eine Reaktion des Schutzgases mit dem Werkstück vermieden. Durch den Einsatz aktiver Gase, wie es beim MAG-Schweißen der Fall ist, lassen sich dagegen zur Beeinflussung des Schweißergebnisses gezielte Reaktionen des Gases mit dem Werkstück herbeiführen.

Die Dicke des Schweißdrahts kann variieren, gebräuchlich sind jedoch Durchmesser um 1 mm. Neben massiven Drahtelektroden kommen beim MAG-Schweißen auch sogenannte Füll- oder Röhrchendrähte zum Einsatz. Je nach Anforderung der Schweißaufgabe sind sie mit rutilen oder basischen Pulvern gefüllt. Diese Schweißzusätze dienen dem selben Zweck wie die Umhüllung der Stabelektrode beim E-Handschweißen, also etwa der Erhöhung des Schweißvolumens oder dem Oxidationsschutz der Schmelze.

Die Rolle des Schutzgases beim MAG-Schweißen

Das MAG-Schweißen kennzeichnet sich durch den Einsatz aktiver Schutzgase. Hier werden vor allem reines Kohlenstoffdioxid oder Argon als Mischgas zur Anwendung gebracht. Beim MAG-Schweißen hat das Schutzgas nicht nur eine Schutzfunktion, sondern dient darüber hinaus der gezielten Gestaltung der Schweißverbindung durch die Beeinflussung der folgenden Parameter:

  • Einbrandverhalten
  • Lichtbogenstabilität
  • Metallurgie des Werkstücks
MAG-Schweißanlagen bei der Firma Bunorm AG
MAG-Schweißanlagen bei der Firma Bunorm AG

Anwendungen für das MAG-Schweißen

Mit dem MAG-Schweißen lassen sich selbst dünne Bleche schweißen. Gleichzeitig ist das Verfahren für die Verwendung mit Stählen nahezu aller Sorten geeignet:

  • Baustahl
  • Edelstahl
  • Andere hochlegierte Werkstoffe

Dagegen kommt das MIG-Schweißen vor allem bei Nichteisenmetallen (NE-Metallen) wie Aluminium oder Kupfer zum Einsatz. Dabei sorgt das inerte Schutzgas dafür, dass das Schweißbad keine Reaktionen mit der Atmosphäre eingeht. Vom MIG-Schweißen hebt sich das MAG-Schweißen auch durch die eingesetzten Lichtbogenarten ab. Kommen beim MAG-Schweißen Lang- oder Kurzlichtbogen zum Einsatz, bringt das MIG-Schweißen Sprüh- oder Impulslichtbogen zur Anwendung.

MAG-geschweißte Komponenten

MAG-Schweißen bei der Firma Dino Schweißtechnik GmbH
MAG-Schweißen bei der Firma Dino Schweißtechnik GmbH
MAG-Schweißen bei der Firma Lehnen GmbH
MAG-Schweißen bei der Firma Lehnen GmbH
MAG-Schweißen bei der Firma innojoin GmbH
MAG-Schweißen bei der Firma innojoin GmbH

Vorteile des MAG-Schweißens

Zusammen mit dem MIG-Schweißen dominiert das MAG-Schweißen in vielen Fertigungsbereichen. Das lässt sich vor allem auf die folgenden Vorteile zurückführen.

  • Einsetzbarkeit ab geringer Wanddicke von unter 1 mm
  • Große Abschmelzleistung
  • Konzentrische Wärmeeinbringung
  • Keine oder nur geringe Schlackenbildung
  • Kaum Verzug
  • (Fast) Endlosschweißen ohne Elektrodenwechsel

Bei industriellen Anwendungen lassen sich die Nachteile des Verfahrens wie die eingeschränkte Eignung für die Verwendung im Freien und die vergleichsweise aufwendige Einstellung der Prozessparameter gut beherrschen.

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Anfrage MAG-Schweißen Edelstahl
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Anfrage MAG-Schweißen Baustahl
Anfrage MAG-Schweißen Baustahl
Anfrage MAG-Schweißen Baustahl
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