Klebetechnik gehört zu den fügenden Verfahren der Kunststofftechnik und stellt ähnlich wie das Löten und Schweißen eine stoffschlüssige Verbindung zweier Bauteile dar. Der Unterschied zum Schweißen und Löten besteht darin, dass zur Herstellung der Verbindung keine Wärme genutzt wird. Klebstoffe zum Verbinden von Bauteilen aus Kunststoff werden grob in die chemisch abbindenden Stoffe und die physikalisch haftenden Stoffe unterteilt. Zu den abbindenden Klebstoffen gehören beispielsweise Plastisole oder epoxidbasierte Lösungen, während Lösemittel- und Dispersionsklebstoffe physikalisch haftende Klebstoffe darstellen. Beim Kleben von Kunststoffen ist zu berücksichtigen, dass diese Verbindungstechnik nicht für jede Art der Belastung geeignet ist. Während Zugbelastungen von geklebten Verbindungen sehr gut aufgenommen werden und Scherbelastungen ebenfalls möglich sind, gilt es Spaltbelastungen und Schälbelastungen zu vermeiden. Vor dem Verkleben zweier Bauteile muss die Oberfläche zunächst gründlich gereinigt werden. Bei Kunststoff ist besonders wichtig, dass die Oberflächenenergie hoch und eine Benetzung mit Klebstoff möglich ist. Klebebänder können verwendet werden, um die Benetzbarkeit zu testen. Nach der Verklebung dauert es bis zu 72 Stunden, bis die Festigkeit der Verbindung optimal ist. Unternehmen wie Nordson, Schnurst oder RKE haben sich einen Namen in der Kunststofftechnik gemacht.