Trowalisieren
Das Trowalisieren wird auch als Gleitschleifen oder Gleitspanen bezeichnet und stellt ein trennendes Verfahren der Oberflächenbearbeitung dar. Dabei werden meist metallische Werkstücke zusammen mit einem Schleifmittel in eine rotierende Trommel gegeben, um gezielt Material abzutragen.
Das Trowalisieren wird – gemeinsam mit dem Läppen und Polieren – in der Norm DIN 8589 beschrieben und dort als Gleitspanen bezeichnet. Das Verfahren erfreut sich in der metallverarbeitenden Industrie großer Beliebtheit, da es gleich mehrere Aufgaben vom Entgraten und Verrunden über das Glätten und Polieren bis zum Mattieren und Schleifen erfüllen kann. Das gewünschte Ergebnis der Oberflächenbearbeitung kann durch die Variation der eingesetzten Maschinen und Schleifmittel gezielt herbeigeführt werden.
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Technische Grundlagen rund um das Trowalisieren
Anders als bei herkömmlichen Schleifverfahren wie dem Präzisionsschleifen werden die Werkstücke beim Trowalisieren nicht einzeln bearbeitet, sondern zusammen mit Schleifkörpern – den sogenannten Chips – in einen robusten Behälter gegeben. Dieser Behälter wird im Zuge des Bearbeitungsverfahrens in eine rotierende oder oszillierende Bewegung versetzt.
Durch die Bewegung des Behälters gleiten die Chips in wiederkehrenden Mustern immer wieder an den zu bearbeitenden Werkstücken entlang und führen dabei einen Materialabtrag herbei. Dieser findet üblicherweise vor allem an den Kanten der Werkstücke statt und dient häufig dem Zweck, diese zu entgraten. Die Art des Materialabtrags lässt sich durch die Zugabe einer wässrigen Lösung – dem sogenannten Compound – weitgehend variieren, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Je nach erzeugter Relativbewegung wird beim Trowalisieren zwischen den folgenden Verfahrensvarianten unterschieden:
- Trommelgleitschleifen
- Vibrationsgleitschleifen
- Tauchgleitspanen
- Schleppschleifen
- Fliehkraftgleitspanen
- Druckfließläppen
Begriffsklärung: Trowalisieren
Der Begriff Trowalisieren geht auf das Unternehmen Walther Trowal zurück. Walther Trowal war das erste Unternehmen, das das Gleitschleifen in einer Trommel industriell nutzte. Umgangssprachlich wurde es daher auch als „Trommel-Walther“ bezeichnet, wodurch sich in der Branche der Begriff des Trowalisierens etablierte. Der Begriff Trowalisieren wurde am 6. Dezember 1951 als Wortmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet.
Wozu dient das Trowalisieren?
Das Trowalisieren dient nicht nur der Entgratung und dem Abrunden von Kanten, sondern kann je nach Bewegung des Behälters, Beschaffenheit des Schüttguts und Art des Compounds auch vielseitig für optische Zwecke benutzt werden. Die wichtigsten Anwendungen des Trowalisierens im Überblick:
- Entgraten von Werkstücken
- Schleifen von Werkstücken
- Abrunden von Kanten
- Polieren glänzender Oberflächen
- Erzeugen von matten Oberflächen
- Entfernung von Schmutzpartikeln, Fetten und Ölen
- Entzundern oder Entrosten von Werkstücken
- Verdichten
Welche Maschinen und Zusatzmittel werden zum Trowalisieren benötigt?
Der Behälter muss beim Trowalisieren so ausgelegt werden, dass er den hohen Belastungen der rotierenden und oszillierenden Bewegungen standhält. Er wird aus diesem Grund meist aus robustem Stahl gefertigt und ist aus Lärmschutzgründen an der Innenseite mit Polyurethan oder einem vergleichbaren Werkstoff ausgekleidet. Darüber hinaus ist der Behälter auch so auszulegen, dass er den Belastungen der verwendeten Flüssigkeit standhält.
Das Zusatzmittel – der Compound – dient im Wesentlichen der Aufnahme und dem Abtransport des entstehenden Spanabtrags. Darüber hinaus lässt sich die Flüssigkeit durch gezielte Zugaben so modifizieren, dass sie weitere Aufgaben erfüllt. So kann das Zusatzmittel zusätzliche Substanzen zum Korrosionsschutz oder zum Entfetten enthalten oder mit Trennmitteln zum Verhindern der Adhäsion bei flachen Werkstücken versehen werden.
Aus welcher Beschaffenheit sind die Schleifmittel?
Form und Größe des verwendeten Schüttguts hängen maßgeblich davon ab, welches technische und optische Ergebnis mit dem Verfahren erreicht werden soll. Der Durchmesser der Chips kann von einem Millimeter bis zu acht Zentimetern liegen und bestimmt die Intensität des Schleifvorgangs sowie das Schliffbild auf der Werkstückoberfläche.
Um den Grad des Materialabtrags zu bestimmen, kann das Schleifmittel in seiner Zusammensetzung variiert werden. Typischerweise dienen Keramik oder Kunstharz als Grundmaterial für die Chips. Diesem Grundmaterial wird eine bestimmte Menge an Mineralien zugefügt. Je höher der Gehalt an Mineralien in den Chips ist, desto feiner wird die Oberfläche der Werkstücke bearbeitet. Alternativ werden teilweise auch Schleifmittel aus Stahl oder Kunststoff verwendet.
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